•      15.05.2024 

FAQ: Was hat es eigentlich mit Pfingsten auf sich?

Pfarrer Dan Peter beantwortet typische Fragen

Christi HimmelfahrtWoher kommt der Name Pfingsten?
Der Name Pfingsten kommt von dem griechischen Wort pentekosté, der fünfzigste, hier: 50 Tage nach Ostern. Im Englischen hört man das noch ganz stark, da heißt Pfingsten Pentecost.

Was hat es mit den Zeitintervallen bei Pfingsten und Himmelfahrt auf sich?
Der Abstand von Ostern zu Himmelfahrt sind 40 Tage. Zwischen Ostern und Pfingsten liegen 50 Tage. Also sind es zehn Tage zwischen Himmelfahrt und Pfingsten. Für die Jünger Jesu war diese Zeit, wie die Bibel sie erzählt, wie eine Achterbahnfahrt: Am Karfreitag ist Jesus zum großen Leid der Jünger gestorben, dann ist er auferstanden und ihnen begegnet. Bei dem Erlebnis, an das das Himmelfahrtsfest erinnert, mussten sie ihn wieder loslassen. Und zehn Tage später erleben sie dann, dass Jesus in ganz neuer Weise präsent ist und mit ihnen durchs Leben geht. Christen sind durch Christus mit dem Himmel verbunden und durch die Ausgießung seines Geistes hat sich Gott mit den Menschen verbunden.

Was feiern die Christen eigentlich an Christi Himmelfahrt?
An Christi Himmelfahrt feiern Christen, dass Jesus den Himmel für die Menschen geöffnet hat. An einer Stelle des Neuen Testaments sagt Jesus: „Ich gehe Euch voraus“. Christen glauben daran, dass Jesus in sich Mensch und Gott ganz und gar verbindet. Indem Gott Jesus zu sich nimmt, nimmt er also zugleich die Menschheit neu an. Daraus, dass Jesus vorausgegangen ist, schöpfen Christen die Hoffnung, auch in den Himmel aufgenommen zu werden.

Was bedeuten die Flammen auf den Köpfen der Apostel, von denen die Bibel erzählt?
Schon im Alten Testament wird Gottes Erscheinen mit bestimmten Zeichen angekündigt, Sturm, Nebel oder eben auch Feuer. In der Pfingstgeschichte heißt es im Neuen Testament, dass in dem Raum, in dem sich die Apostel versteckt und zurückgezogen hatten, zuerst ein lautes Brausen zu hören war und dann Flämmchen über ihren Köpfen tanzten, also dass Gott direkt mit ihnen Kontakt aufnimmt und sie auf die Straße treibt.

Wie muss man sich das vorstellen: Konnten die Apostel wirklich plötzlich in Sprachen sprechen, die sie vorher nicht kannten?
Ja, das Pfingstwunder war ein Sprachenwunder. Die Apostel konnten die Menschen, die sich in Jerusalem zum Fest eingefunden hatten, in ihren jeweiligen Muttersprachen anreden. Es war eine Umkehrung der babylonischen Sprachverwirrung. Mit dem Bau eines gigantischen Turms in Babylon wollten Menschen den Himmel erreichen und sich weltweit einen Namen machen. Doch plötzlich verstanden sie sich nicht mehr und der Turmbau kam zum Erliegen. An Pfingsten schenkte Gott den Aposteln die Fähigkeit, Menschen anzusprechen, egal woher sie stammten. Alle sollen den Himmel erreichen können.

Welche Auswirkung hatte das Pfingst-Erlebnis auf die junge christliche Gemeinde?
Ob das die Gründung der Gemeinde war, darüber wird in der Theologie diskutiert, aber im Grunde war das der Startschuss. Neben den Jüngern und den engsten Vertrauten Jesu fühlten sich jetzt plötzlich tausende Menschen von Gott angesprochen. Sie verstanden, um was es ging, als Jesus gekreuzigt wurde und auferstanden ist. Petrus, der sich vorher versteckt hatte, war jetzt plötzlich in der Lage, zu den Menschen zu sprechen und ihnen zu erklären, was es mit Jesus auf sich hatte.

Was bedeutet Pfingsten heute für die Kirche?
Zunächst mal die Erinnerung an den Startschuss. Aber es soll die Menschen auch darauf hinweisen, dass ihnen heute die gleiche Kraft und Nähe Gottes zur Verfügung steht. Und ein weiterer Aspekt: Die Apostel wussten nicht, ob die Menschen die christliche Botschaft positiv oder negativ aufnehmen würden. Sie mussten sich regelrecht überwinden, rauszugehen und die Menschen mit der Botschaft von Jesus vertraut zu machen. Das Pfingstfest soll die Christen auch heute ermutigen, nicht nur unter sich zu bleiben, sondern das Evangelium zu verbreiten.

Quelle: elk-wue.de




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